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Woodwork AG setzt mit grossem Batteriespeicher ein Zeichen für die Energiewende

12 Batteriespeicher-Module auf der Installationsebene in 4,5 m Höhe

Huttwil – Mit der Installation eines der grössten Batteriespeicherprojekte im Kanton Bern macht die Woodwork AG einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft. Die neue Speicheranlage, kombiniert mit der bereits leistungsstarken Photovoltaikanlage, soll nicht nur den Eigenverbrauch optimieren, sondern auch das regionale Stromnetz entlasten.

Clevere Installation der PV-Panel für maximale Energieausbeute

Auf einer Gesamtfläche von 8945,5 Quadratmetern erzeugen 4958 Solarmodule der Woodwork AG jährlich rund 1,62 Gigawattstunden Strom – genug, um etwa ein Viertel des Jahresverbrauchs einer Gemeinde wie Eriswil zu decken. Die Module sind nicht nur auf den Dächern, sondern auch an drei Aussenfassaden installiert – eine ungewöhnliche, aber effiziente Bauweise, die die Sonneneinstrahlung auch in den Wintermonaten maximiert.

Blick auf 12 Batteriespeicher und an Dach- und Fassaden installierte Solarpanels
Die 12 Batteriespeicher inmitten von Photovoltaik-Panels auf Dächern und Fassaden. (Bild ©Unter Emmentaler)


Die Solarumrichter und Stromverteilkasten der Batteriespeicher und der Solaranlage. (Bild ©Unter Emmentaler)

Batteriespeicher mit Rekordkapazität

Das Herzstück der neuen Investition ist der Batteriespeicher vom Typ Luna2000. Mit einer Gesamtkapazität von 2580 Kilowattstunden und einer Leistung von 1296 kVA gehört er zu den grössten Anlagen seiner Art in der Region. Der Speicher besteht aus zwölf Einheiten à 215 kWh, die modular zu einem Grossspeicher zusammengeschaltet sind. Die Anlage kann überschüssigen Solarstrom zwischenspeichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen – sei es zur Abdeckung von Verbrauchsspitzen oder als Regelenergie.

«Diese Kapazität erlaubt uns nicht nur, unseren Eigenverbrauch zu optimieren, sondern auch das Netz zu stabilisieren – besonders in den Sommermonaten, wenn die PV-Anlage Spitzenwerte liefert», erklärt Christoph Ruch, Geschäftsführer der Woodwork AG. «Damit leisten wir einen aktiven Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Region.»

Sichere und platzsparende Bauweise

Ein besonderes Augenmerk legt die Woodwork AG auf Sicherheit und Flächeneffizienz. Zum Einsatz kommt eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie, die im Unterschied zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus eine sehr geringe Brandlast aufweist. «Diese Batterien brennen nicht, sondern entwickeln im Ereignisfall lediglich Rauch – und da die Anlage im Freien steht, kann dieser ungehindert entweichen», so Ruch.

Die Konstruktion selbst ist ebenso bemerkenswert: Der Batteriespeicher steht auf einer robusten Stahlkonstruktion in erhöhter Position. Darunter bleibt genug Durchfahrtshöhe, um mit einem Lastwagen bequem passieren zu können – so geht auf dem Areal praktisch keine nutzbare Fläche verloren. Gleichzeitig sind die Batterien ausserhalb einer potenziellen Gefahrenzone für Passanten platziert und damit unerreichbar. Dieses Konzept könnte auch für andere Betriebe mit knappen Platzverhältnissen ein Vorbild sein, um Speicheranlagen sicher und effizient im Aussenbereich zu realisieren.

CAD-Darstellung der Anordnung der 12 Batteriespeicher-Module auf der der InstallationsebeneEine CAD-Darstellung der Anordnung der 12 Batteriespeicher-Module auf der der Installationsebene. (Bild ©Woodwork AG)

Ein Mann in sommerlicher Kleidung steht vor 12 Batteriespeicher-Modulen
Christoph Ruch freut sich stellvertretend für alle am Projekt Beteiligten über das fertige Werk. (Bild ©Unter Emmentaler)

Umsetzung durch starke Partner

Die gelungene Umsetzung und die Wahl des optimalen Speichers verdankt die Woodwork AG der engen Zusammenarbeit mit der Zehnder Elektro AG, welche Konzept und Installation äusserst professionell realisierte. Besonderer Dank gilt Hansueli Zehnder, dessen Forschergeist und Innovationsdrang diese neuartige Umsetzung erst möglich machten.

Auch die Imbach Metallbau AG ging neue Wege: Sie meisterte die anspruchsvolle Aufgabe, 36 Tonnen Speichereinheiten «in die Luft zu stellen» – und das so, dass selbst Montage, Unterhalt und Service dank eines integrierten Kransystems effizient gelöst sind.

Damit eine solche Anlage wirtschaftlich optimal betrieben werden kann, braucht es zudem eine intelligente Steuerung. Hier setzt die Woodwork AG auf das neue Energiemanagement-System (EMS) ELUVA der Firma CS2. Dieses System optimiert sowohl den Eigenverbrauch als auch die Vermarktung der Speicherkapazität, indem es Produktion und Verbrauch unter Einbezug aktueller Wetterdaten laufend anpasst.

Ein Projekt mit Signalwirkung

Neben der reinen Wirtschaftlichkeit hat die Anlage auch energiepolitische Bedeutung. Die Möglichkeit, Solarstrom vor Ort zwischenzuspeichern, hilft, Netzüberlastungen zu vermeiden und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Unter den gegebenen Platzverhältnissen in Huttwil gilt die Umsetzung als Vorzeigeprojekt für den Kanton Bern.

Mit diesem Schritt untermauert die Woodwork AG ihren Ruf als innovatives, zukunftsorientiertes Familienunternehmen, das regionale Wertschöpfung und nachhaltige Technologie miteinander zu verbinden weiss.


Texte Unter Emmentaler / Christoph Ruch • Bilder zVg Unter Emmentaler

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